Selbstkritische Betrachtung im Alltag

Spätestens seit den Ereignissen der Silvesternacht in Köln analysiere ich mein Verhältnis gegenüber Menschen anderer Nationen selbstkritisch. Aussagen, wie kriminelle Asylsuchende auszuweisen waren mir fremd, bin ich doch ein Mensch, der andere Menschen losgelöst von nationaler Zugehörigkeit, ihrer Religion, Geschlecht… betrachtet oder betrachten möchte. Für mich ist ein fauler deutscher Kollege, wie auch ein selbiger anderer Herkunft gleichfalls verachtenswert, wie ein fleißiger. zuverlässiger ausländischer/deutscher Kollege / Kollegin ein Zugewinn…

Anfang der 90er Jahre, während der Flüchtlingsströme aus dem Golfkrieg Richtung Deutschland vertrat ich die Position eines bedingungslosen Bleibe- und Asylrechts – sind wir doch alle menschliche Wesen, die um ihre Existenz kämpfen und für den Lebensunterhalt arbeiten müssen?

Ich organisierte mit wenigen anderen engagierten Leuten im Rahmen von Kinder- und Jugendarbeit für Familien und Kinder Feste und Veranstaltungen, welche die traumatisierten Leute aufmuntern sollten, hatte meine Freude, wenn sie spielten, tanzten, lachten. Ich sah die Freude und Dankbarkeit in ihren Augen, war von der Enge in den Flüchtlingsunterkünften abgeschreckt. Kriminelle Menschen mit Migrationshintergrund? Es gab Meldungen,welche aber in den Ausmaßen von heute nicht so vorkamen.

Heute ist dies durch die „Medienflut“ anders geworden. Man bekommt Nachrichten von unterschiedlichsten Wahrheitsgehalt im Sekundentakt mit und in den sozialen Medien, wird alles blitzschnell verbreitet. Ich bin Kontakt ärmer geworden, in meinen eigenen vier Wänden oder unterwegs verbringe ich allein die meiste freie Zeit. Nur ab und zu besuche ich Freunde und Bekannte. Persönliche Ziele gingen verloren…

Ausmaße von Flüchtlingsströmen – Konfliktsituationen, kulturelle Widersprüche. Kleidung, wie Burka und ähnliches, welche die Frauenrechte in meinen Augen unterdrücken, sexuelle Übergriffe, Angst um die persönliche Sicherheit und die im Land… Gedanken, welche die heutige Zeit prägen.

Bin ich plötzlich rechts oder gar nationalistisch geworden? Haben mich die Erfahrungen im Alltag der vergangenen Jahrzehnte abgestumpft? Habe ich meine Ideale aus Jugendzeiten für gesellschaftspolitische Alternativen verloren? Bin ich ein „Jeder ist sich selbst der nächste und nach mir die Sintflut“ Mensch geworden?

Ich reflektiere mein Handeln täglich und heute wurde ich auf die Probe gestellt.

Ich fahre von der Zwischenstation, wohin mich mein Kollege meist sonntags mit dem Auto hin bringt weiter Richtung Nachhause. Schon im Zug sitzend unterhalte ich mich mit einen Kollegen in Zivil, welcher Urlaub hatte. als ein junger Mensch im gebrochenen deutsch von mir erklärt bekommen möchte, wie der Fahrkartenautomat denn funktioniere. Ich erklärte es ihn geduldig. Als er kurz davor war für die Fahrkarte zu bezahlen, fiel mir ein, dass wir das selbe Ziel haben und ich auf meinen Fahrschein berechtigt bin am Wochenende eine weitere Person mitzunehmen. Mein Kollege verließ nach der nächsten Haltestelle den Zug.

Der mit mir Reisende wollte mich dafür bezahlen, dass ich ihn mitnahm. Ich sah seine verschlissene Kleidung und deutete ihn an, dass er sein Geld stecken lassen sollte, erklärte ihn dem Weg zum Ziel und malte eine Karte, wie er das Ziel erreichen konnte.

Ich stellte fest, dass mich das Schicksal von Menschen nach wie vor nicht kalt lässt, ein Mensch, der Hilfe braucht dem muss auch geholfen werden – egal woher er /sie kommt.

Dennoch. Wir müssen uns verdeutlichen, dass wir nicht jede/ n Hilfesuchenden aufnehmen können. Auch hier leben Menschen in Existenzangst. Sie fragen sich täglich:

  • Ist der Arbeitsplatz sicher?
  • Werde ich morgen noch sichere Arbeit haben?
  • Können wir es uns leisten Kinder in die Welt zu setzten, die unsere Zukunft sind?
  • Wie leben wir als Rentner_innen?

Es müssen weltweit Lösungen gesucht werden.Wir müssen solidarisch sein gegen die Nöte in der Welt und auch vor Problemen im eigenen Land – vor Ort an der Basis nicht die Augen verschließen. Auch das Bekämpfen von Fluchtursachen ist ein sehr wichtiges Thema.

Wer diese Ängste ignoriert, herunterspielt darf nicht über das erstarken rechter Kräfte verwundert sein.

Auch sollten wir uns verdeutlichen, dass ein dauerhaftes Bleiberecht auch nicht im Interesse der Mehrheit der Hilfesuchenden  sein kann. Hilfe zur Selbsthilfe muss geschaffen werden. Gestärkt sollen sie ihre Heimat wieder aufbauen können als neu gewonnene Freunde! Jene, die mit uns arbeiten, in der Nähe wohnen – mit ihnen müssen wir uns gemeinsam solidarisieren, damit sie nicht wie Menschen 2. Klasse behandelt werden im hier und jetzt. Jedoch: Wer Hilfe sucht und diese missbraucht, die Sicherheit von anderen Menschen gefährdet sollte auch des Landes verwiesen werden können auch wenn es für ihn / sie eine ungewisse Zukunft bedeutet. So wird auch Platz geschaffen für jenen Menschen, die unsere Hilfe „verdienen“.  Soviel Mut sollte sein.

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Feuer und Wind – „nur“ eine Geschichte

Vorwort

Ich bin ein Freund von klaren Worten. Geht es um Ereignisse und Personen aus meinen Alltag die sehr realitätsnah sind, ändere ich die Namen und benenne keine geographischen Orte. Das ist der Unterschied, wenn man als „real erkennbare Person“ schreibt und Ross und Reiter benennt – es würde die Privatsphäre betreffender Personen in Mitleidenschaft ziehen, wenn man „frei weg aus dem Nähkästchen“ plaudert. Das ist nicht meine Art! Zumindest bleibt das Ereignis relativ „realitätsnah“ beschrieben. Ursprünglich wollte ich sie „Feuer und Wasser“ nennen.

Heute mal eine Parabel von Feuer und Wasser. (Beide Elemente, nein Menschen, die ich nicht aus dem realen Leben kenne, mir trotzdem sehr sympathisch sind werde ich natürlich unabhängig voneinander informieren diesen Text zu lesen. Mögen sie den Sachverhalt verstehen…) Für die Unbeteiligten ist folgender Text halt „nur so eine Geschichte…“

Feuer und Wind

Es ist ein Ort, wo sich Menschen treffen, welche etwas verändern möchten. Die einen wollen an diesem Platz die Probleme bei den Wurzeln packen, die Anderen meinen man müsste betreffende Wuchsformen nur beschneiden, damit sie nicht die Anbauflächen der Allgemeinheit zerstören.

An jenem Ort sind nicht nur Idealisten. Manche tragen die Maske der Freundlichkeit und sind als solche nicht leicht zu erkennen. Dann gibt es noch einige Andere. Sie sind aus eigener Motivation oder auch beauftragt worden an diesen Platz Zwietracht zu sähen. Manche von ihnen denken sie tun Gutes und aus bloßer Dummheit wälzen sie Vieles an diesen Ort nieder. Die Folge – viele, die dort etwas verändern wollten verlassen fluchtartig diesen Platz. Andere, die diesen Platz aus der Ferne beobachten sagen dieser Ort ist doch nicht das wo wir uns wiederfinden können. An diesen Ort ist auch viel Feuer und Wind.

Das Feuer möchte die Maske der Freundlichkeit verbrennen, damit die Wahrheit unter ihr sichtbar wird und sie gezwungen sind, nachdem sie entlarvt wurden fluchtartig diesen Ort zu verlassen. Das Feuer wärmt dort alle und sagt, dass aber die, welche Zwietracht säen früher oder später verschwinden werden – die Chaoten stören dem Feuer nur wenig. Der Wind hasst diese Menschen – versucht sie davon zu blasen, bläst aber auch Andere davon ,die durch Zufall in der Nähe von diesen stehen. Das Feuer wärmt. Die ihm (sagen wir aufgrund des Geschlechts des Feuers mal ihr) zu nahe stehen spüren Hitze – unerträgliche Hitze, die Ihr entfernt sind wünschen sich mehr Wärme. Der Wind bläst und treibt neue Leute an diesen Ort. Es sollen die Richtigen sein, sind die Meisten auch, aber auch viele mit Masken, die sich nicht tollend um das Feuer winden, bringt es dazu. Er fegt einigen von den Chaoten davon.

Feuer und Wind mögen sich nicht so. Das Feuer ist dem Wind zu heiß – der Wind (ja ein Er) ist angewidert von der Hitze des Feuers, welcher seine hitzeempfindlichen Freunde in die Ferne rückt.

Das Feuer sagt: „Wind wo warst Du zu jener Zeit an jenem Ort? Du bliest woanders herum warst nicht vorhanden hast nichts bewirkt. Du bist nur Luft – kein Wind“

Der Wind sagt: „Du verbrennst nicht jene, die sich hier um Dich winden und die Leute vom Ort vergraulen. Das ist Dir egal. Und die draußen stehen sehen das.“

„Meine Flamme ist die der Solidarität – Alle sollen sich an mir wärmen. Die wahren Feinde sollen an mir verbrennen..“ entgegnet sie.

Es entbrennt ein Streit der nicht enden will.

Es ist ein Dilemma. Beide brauchen die Leute an jenen Ort. Das Feuer muss wärmen, manchmal auch heiß sein. Der Wind muß blasen wie ein Orkan, um die Chaoten zu vertreiben, die diesen Ort unerträglich machen. Er muß auch blasen, um das Feuer zu verbreiten, jedoch muss dort Windstille sein, wo er Unbeteiligte entwurzeln kann.

Würden Feuer und Wind eine Einheit sein – dieser Ort gäbe Platz für neue Menschen. Das Feuer könnte Auswüchse bis zur Wurzel verbrennen, der Wind die Überreste hinfort blasen.

Gereimtes – ungereimtes

Ach ja. Wollte doch eigentlich früh ins Bett gehen, damit ich morgens mal wieder eine Runde laufen kann. Doch irgendwie setzt die Müdigkeit nicht ein. Ich sitze vor Twitter, verfolge den ein oder anderen interessanten Tweet und versuche selber schöpferisch dort tätig zu werden. Ja dort findet man – im wahrsten Sinne des Wortes vieles Ungereimtes, auf welches man selbst seinen Reim daraus bilden möchte 🙂

Dann noch eine kurze Blogumschau mit dem wordpress Reader. Emil ist mal wieder in Dichterlaune und startet sogleich eine Spontanreimspielerei worauf ich alsgleich mit dem entsprechenden Kommentar antworte. Und ich stelle fest, dass ich besonders heute Hannah Buchholzs, meist gereimten Einträge vermisse.

Auf manche Einträge, wie über Alkoholverzicht, oder auch der von Fleisch kann man sich selber einen Reim draus machen oder der des Fleischverzichtes, welcher in einen Video im selben Blog des Einsiedlers zur Sprache kommt.

Auch kann man sich einen Reim daraus machen,wie es bei Proben zu einer Theateraufführung zugeht/ zugehen kann. Ich wünsche sweetkoffie und ihren Leuten dazu den bestmöglichen Erfolg! Natürlich gab der Reader noch mehr interessante Beiträge her, doch langsam setzt die wohltuende Müdigkeit beim Schreiben ein.

Morgen heute ist der 1. Mai „Tag der Arbeit“ oder auch „Kampf und Feiertag der Arbeiterklasse“ – wie immer Ihr, liebe Leserinnen und Leser ihn nennen möget und dieser ausgerechnet auf einen Sonntag fällt, so feiert ihn oder geht auf die Strasse.

Besser kleine als keine Zeichen

Die vorletzte Schicht vor dem Urlaub ist geschafft. Eine halbe Stunde früher begann sie, aber auch eine halbe Stunde eher endete sie. Man kämpfte an verschiedenen Stellen, zwischen körperlicher Arbeit, Papierkram – es wurde nicht langweilig. Fast konnte man sagen ich war im „Epizentrum des Geschehens“ – Trubel um mich herum und ich selbst strahlte wie fast immer die übliche Unruhe aus.

Leider verpasste ich Dank des verspäteten Eintreffens der Bahn die Straßenbahn, welche mich fast vor der Haustür eine gute halbe Stunde früher zuhause abgesetzt hätte. Also warten auf den Anschlußzug und noch 1,5 km Fußmarsch. Es war kühl – blöd, dass ich auf die Arbeitsjacke verzichtet habe. Augen zu und durch. Morgens noch Fernsehen schauen, das soziale Netzwerk durchstöbern und schauen, was Freunde, Kollegen und Bekannte so alles posteten. Es ging erst spät ins Bett.

Am frühen Nachmittag wollte ich aufstehen, wach wurde ich erst kurz vor 20 Uhr, das mit dem Einkauf konnte ich also vergessen.

Doch Eines konnte ich nicht vergessen – die TTIP Demo in Hannover. Mich interessierte, ob sie überhaupt politisch ins Gewicht gefallen ist. Die Polizei vor Ort sprach von 35.000 Teilnehmern, die Veranstalter hingegen von 90.000.

Quelle: „Kleine Zeitung“ siehe Beitrag (im neuen Tab/ Fenster)

Sie verlief weitgehend friedlich laut Presseberichten, jedoch wäre es besser gewesen wäre die Größenordnung in den Hundertausenden angesiedelt. Aber man sollte es nicht kleinreden. Einige Zehntausend, die sich den kurzen oder langen Weg dorthin machten sind schon ein kleines Zeichen dafür, dass die Bevölkerung diese Kröte der Globalisierung nicht so einfach schlucken möchte. Es stehen Arbeitnehmerrechte auf den Spiel, Transparenz im Handel, gesunde Ernährung – da gehört reichlich Sand ins Radwerk des internationalen Kapitals gestreut. Natürlich auf friedlichen Wege! Dafür sollten wir, die Aufgrund von Zeitplanung, Strecke und Alltagsumständen daran nicht teilnehmen konnten ein herzliches Dankeschön aussprechen.

Ich wünsche meinen Leserinnen und Lesern ein schönes Wochenende!

200 – oder wie die Zeit vergeht

200 Beiträge sind geschrieben, begonnen habe ich mit dem Blog am 8. Dezember 2011. Den ersten ersten Einauf die nächsten 200trag schrieb ich in einen Internetcafe, welches heute nicht mehr existiert. Die meisten Einträge, bis Ende 2014 schieb ich meist direkt über das Handy, später mit der mobilen WordPress App – ich musste Viele meiner Beiträge „splitten“, da Einträge auf eine maximale Zeichenlänge dort begrenzt sind.

In letzter Zeit wurde, beginnend mit dem Jahr 2016 nur weniges geschrieben, was meinen Alltags, bw. der des „alltagsfreaks“ beleuchtet hatte – manchmal konnte ich anhand jener Einträge meinen tatsächlichen ungeschminkteren Alltag jenseits des Blogs rekonstruieren. 199 Einträge später ist Frühlingsanfang anno 2016 – Vieles hat sich seit Beginn der Schreiberei verändert. Meine Arbeitszeit ist länger geworden, Viele Menschen sind gekommen – viele gegangen. Alte Ziele haben sich zerschlagen.

Aber auch hier – Viele aus der Anfangszeit, die sich hier beteiligt haben gibt es nicht mehr, oder schreiben nur noch sehr selten. Eine Konstante: Der Emil – welcher täglich postet.

Ich danke auch den zahlreichen neuen Besucherinnen und Besucher, die hin und wieder hier auftauchen und jenen, die über die Jahre die Treue gehalten haben!

Ein Kaffe für unterwegs
Darauf einen Kaffee

Mein Speicherplatz, den ich hier noch auffüllen kann beträgt mehr als 99.9 % 3 MB von maximal 3 GB sind belegt – geschuldet dessen, dass ich sehr sprasam mit Bildern und anderen Medieninhalten umgegangen bin. 😉

Ich wünsche allen einen guten Start in die neue Woche. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Blog soviele Einträge schaffen würde.

Keine Alternative und falsche Entscheidungen

Ich hatte am Samstag Morgen auf dem Rückweg von der Arbeit ein Gespräch mit einen Kollegen, welchen ich hin und wieder mal sehe. Es drehte sich  um alles mögliche. Arbeitsumfang und Arbeitspläne, das Umfeld in seinen und auch meinen Bereich. Man kennt sich, wechselt freundliche Worte und sieht sich gelegentlich, wenn die Schicht zuende ist.Wir stellten fest, dass wir in der Vergangenheit die selben besch… unschönen Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit und im prekären Arbeitssektor gesammelt hatten. Auch kam das Thema mit Missbrauch von Asyl auf – will sagen die Vorfällle der Sylvesternacht in Köln und anderen Städten unseres Landes. Er teilte mir mit, dass er schon per Briefwahl gewählt hatte.

Wie ich schon schrieb vertrete ich die Meinung, dass diejenigen, welche durch Gewalttaten negativ auffallen ihr Recht auf Asyl verwirkt haben und des Landes verwiesen werden sollen, diejenigen, welche sich aber an Recht und Gesetz sich halten Schutz- und Bleberecht haben sollten, besoders dann wenn Leib und Leben bedroht sind.

Sarah Wagenknechts Meinung, welche sie öffentlich kürzlich öffentlich kundtat kann ich also bedenkenlos unterschreiben und ich finde es schade, dass sie in ihrer Partei nicht Mehrheitsmeinung ist.

Nun gesellte ein weiterer neuer Kollege sich zu unserer Diskussion, welcher die von mir geäusserten Bedenken zur AfD (siehe externer Blog campact: „Steuern, Bildung, Hartz IV: Was die AfD wirklich will“) unterstrich. Ihm wurde wohl klar, dass er die falsche Entscheidung getroffen hatte und quittierte erschüttert und selbstkritisch sein Handeln mit „Scheiße„, was mir seine „Entscheidung“ verriet.  Der Zug fuhr ein – wir ließen den Platz hinter uns. Diesen Platz hinter uns zu lassen ist ja kein Problem, aber schwerer wird es sicherlich, wenn man nur aufgrund von populistischen Äußerungen falsche Entscheidungen trifft. Damit dies nicht passiert, dem sei (hoffentlich nicht zu spät) dieser Link zur Entscheidungsfindung hinterlassen.

Ach ja eine Frage hätte ich an meine Leserinnen und Leser dennoch:

Mindestlohn! Bitte ohne Ausnahmen!

Anmerkung: Dieser Beitrag gibt die persönliche Meinung des Autors wieder. Ich würde mich über eine konstruktive Diskussion freuen.

Was soll ein Mindestlohn garantieren? Ein Mindestlohn sollte meiner Meinung garantieren, dass kein Mensch, welcher arbeiten geht unter der Armutsgrenze leben soll. Ich bin kein Soziologe oder Wirtschaftsexperte – ein normaler Mensch, welcher sich Gedanken um das politische Wirrwarr in dieser Zeit macht und seine eigene Meinung vertritt.

Seit der Sylvesternacht in Köln und vielen anderen Städten sind nach Übergriffen vor allen von Menschen mit Migrationshintergrund auf Frauen publik geworden – rechte Kräfte freuen sich über einen möglichen Zulauf.

Debatten, welche mit vor allem im Zusammenhang mit Flüchtlingen stehen, sind aktueller den je – werden auch von Menschen, welche sich aus politischen Angelegenheiten raushielten, wahrgenommen. Das Buhlen um die sogenannten Nichtwähler, das Verhindern der Radikalisierung der Gesellschaft von rechts…. Berechtigte und fadenscheinige Gründe..

Nun geht es über einen Gesetzvorschlag Flüchtlinge die ersten 6, 12… Monate ihrer Tätigkeit von diesen auszuschließen. Hier in einer Kolumne aus dem „Spiegel“ nachzulesen. Auch im „Tagesspiegel“ kann man die Forderungen der Arbeitgeber nachlesen.

Als politisch engagierter Mensch und Mitglied der Gewerkschaft stehen mir hierbei die Haare zu Berge. Jedoch werden die Nuancen zwischen den DAFÜR oder DAGEGEN meiner Meinung nach nicht ausreichend berücksichtigt.  Gegen diesen Gesetzesvorschlag spricht für mich der gesunde Menschenverstand – JEDOCH:

Ich selber würde für eine andere Lösung plädieren: Jeder bekommt den Mindestlohn, ABER würde ich es als gerechtfertigt sehen, wenn Flüchtlinge in einen gewissen Zeitraum eine geringe nicht absetzbare Abgabe/Steuer, welche die Integration mitfinanziert zahlen würden. Dadurch kann einerseits eine bessere Unterbringung für Selbige, Vermittlung von elementaren Deutschkenntnissen gefördert werden. Je schneller die Integration individuell von statten geht, sollte dieser Zeitraum verkürzt/velängert werden (erlernen der Sprache, Straffälligkeiten welche für eine drohende Abschiebung juristisch als „zu gering“ erachtet werden (Schwarzfahren, Diebstähle…)) Weitere Gründe für meine Meinung sind:

  • Sozialkampagnen, welche Menschen egal welcher Nationalität in Deutschland leben (Unterstützung von Obdachlosenunterkünften, Suppenküchen (man muss sich schämen, dass Arbeits- und Obdachlosigkeit in dieser Zeit noch existieren)) dringend benötigte Hilfe geben wieder an Bedeutung gewinnen.

Hierzu habe ich wieder eine Frage an die Leserinnen und Leser des Blogs:

Bis zur bitteren Rente?

Rente mit 67… Ungeachtet darüber was man zum Renteneintrittsalter auch immer halten möge und ob sich eine gesellschaftspolitische Alternative durchsetzen kann, welche  im Interesse der werktätigen Menschen handelt… eine brennende Frage.

Hält man Berufe, wo erhöhter körperlicher und psyschischer Druck gefordert ist bis dahin überhaupt durch? Man stelle sich einen Arbeiter auf dem Abriss mit 66 vor, einen Kanalarbeiter… man könnte die Liste von Berufen weiter fortsetzen, wo erhöhte körperliche Leistung gefragt ist. Oft unterhielt ich mich mit Kollegen Mitte / Ende der 50er ob sie sich noch vorstellen können ihre Arbeit „bis zum bitteren Ende“ durchzuhalten, Diese hatten ein vielsagendes Grinsen im Gesicht….

Nun auch werktätige Menschen, wo die körperliche Last etwas weniger ist, jedoch der Druck (Akkord) am Fließband, ziemlich hoch ist. Oder auch Pflegeberufe, wo sowohl hohe physische als auch psychische Anforderungen gleichermaßen gefragt sind. Auch hier ist die Liste von weiteren Berufen keine Grenzen gesetzt.

Eine mögliche Alternative – Altersteilzeit. Je mehr man sich der Rente nähert, um so weniger an Wochenarbeitsstunden.

Dann gibt es andere (von der Mehrheit unterschätzte Berufe) wie Arbeit im Callcenter, wo keine körperliche Belastungen, dafür aber Leistungsdruck um so höher ist. Dauerbelastung in sitzender Tätigkeit vor Bildschirmen, dazu permanent „rumquasseln“

Oft arbeiten in dieser Branche auch Rentner, die sich stundenweise ihre Rente aufbessern möchten. Nun (körperlich gesehen) ist es unwahrscheinlicher Rentner auf dem Abriss zu treffen, am Fließband, in Werkhallen, Gießereien….

Wäre es denn eine schlechte Idee gerade ältere Werktätige (zwecks Entlastung) z.B. im wöchentlich wechselnden Turnus zwischen z.B, Callcentern und körperlicher Arbeit „pendeln“ zu lassen?

Dazu habe ich eine kleine Frage:

Und weiter streikt die Bahn!

Die Nerven lagen auch am Sonntag blank. „Wann fährt der Zug? Wie komme ich zur Schicht und zurück?… Diese Fragen stellte ich nicht nur mir, sondern viele meiner Kolleginnen und Kollegen. Einige, die wie ich, weiter als zur nächsten Großstadt mussten, konnten Fahrgemeinschaften organisieren, andere, einschließlich mir blieb nur die Option „Taxi“ übrig – traurig… Wenigstens konnte man wieder mit dem Fahrer plaudern, erfuhr einiges über die längsten Fahrten, welche er fuhr,  sonstiges über das Leben auf Achse. Ich wollte ein paar Euro sparen, also lief ich die letzten 2 km zu Fuß. Ich hörte, kaum ausgestiegen, Lärm und schreckte auf… „Eine Jugendgang?!“ Konzentriert lauschte ich den Geräuschen aus der Ferne, schaute mich um..  Atmete schließlich auf – nur ein paar zeternde Damen aus einer Pension, die ihr Zimmerfenster aufließen. Und nun – daheim! Ich wünsche einen guten Wochenstart!

Zug um Zug – Wann kommt die Bahn

Die Bahn nutze ich, wie die meisten meiner Kollegen mindestens 2x täglich, wenn es von und zu der Schicht geht. Nur Wenige haben PKWs – kommen aus Groß- Kleinstädten oder vom Land. Bei letzteren sind längere Verbindungswege und Zeit notwendig, um von und zum Zielort zu gelangen.
Gerade die letzten Wochen kam es gehäuft zu Verspätungen. Die Gründe waren vielfältig: Zugkreuzungen, warten auf Anschlussreisende machten nur wenige Minuten aus, Triebwerksschäden und sonstige technische Störungen, dazu zwei befristete Warnstreiks führten zu beträchtlichen Verzögerung. Die Nerven lagen blank. Politisch solidarisiere ich mich mit den von der GDL geführten  Streiks, die zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen dienen. Ich selber bin auch in der Gewerkschaft, wenn auch in einer anderen. Aber dadurch trifft es neben „normalen Reisenden“ direkt andere Arbeiter_innen und Angestellte verschiedener Branchen – Überstundenabbau ist die Folge – dadurch Extraschichten zu absolvieren. Das sind zwei Seiten einer Medaille.
Die Frage ist nicht das die Bahn kommt – sondern WANN?
Jetzt  ist erst mal wieder (für mich) etwas Zeit zu entspannen angesagt. Mögen die Bahnangestellten höhere Löhne bekommen, so fällt ein weiterer Grund für Verspätungen aus und die ellenlangevSchere zwischen arm und reich klafft einen Millimeter zusammen.