Selbstkritische Betrachtung im Alltag

Spätestens seit den Ereignissen der Silvesternacht in Köln analysiere ich mein Verhältnis gegenüber Menschen anderer Nationen selbstkritisch. Aussagen, wie kriminelle Asylsuchende auszuweisen waren mir fremd, bin ich doch ein Mensch, der andere Menschen losgelöst von nationaler Zugehörigkeit, ihrer Religion, Geschlecht… betrachtet oder betrachten möchte. Für mich ist ein fauler deutscher Kollege, wie auch ein selbiger anderer Herkunft gleichfalls verachtenswert, wie ein fleißiger. zuverlässiger ausländischer/deutscher Kollege / Kollegin ein Zugewinn…

Anfang der 90er Jahre, während der Flüchtlingsströme aus dem Golfkrieg Richtung Deutschland vertrat ich die Position eines bedingungslosen Bleibe- und Asylrechts – sind wir doch alle menschliche Wesen, die um ihre Existenz kämpfen und für den Lebensunterhalt arbeiten müssen?

Ich organisierte mit wenigen anderen engagierten Leuten im Rahmen von Kinder- und Jugendarbeit für Familien und Kinder Feste und Veranstaltungen, welche die traumatisierten Leute aufmuntern sollten, hatte meine Freude, wenn sie spielten, tanzten, lachten. Ich sah die Freude und Dankbarkeit in ihren Augen, war von der Enge in den Flüchtlingsunterkünften abgeschreckt. Kriminelle Menschen mit Migrationshintergrund? Es gab Meldungen,welche aber in den Ausmaßen von heute nicht so vorkamen.

Heute ist dies durch die „Medienflut“ anders geworden. Man bekommt Nachrichten von unterschiedlichsten Wahrheitsgehalt im Sekundentakt mit und in den sozialen Medien, wird alles blitzschnell verbreitet. Ich bin Kontakt ärmer geworden, in meinen eigenen vier Wänden oder unterwegs verbringe ich allein die meiste freie Zeit. Nur ab und zu besuche ich Freunde und Bekannte. Persönliche Ziele gingen verloren…

Ausmaße von Flüchtlingsströmen – Konfliktsituationen, kulturelle Widersprüche. Kleidung, wie Burka und ähnliches, welche die Frauenrechte in meinen Augen unterdrücken, sexuelle Übergriffe, Angst um die persönliche Sicherheit und die im Land… Gedanken, welche die heutige Zeit prägen.

Bin ich plötzlich rechts oder gar nationalistisch geworden? Haben mich die Erfahrungen im Alltag der vergangenen Jahrzehnte abgestumpft? Habe ich meine Ideale aus Jugendzeiten für gesellschaftspolitische Alternativen verloren? Bin ich ein „Jeder ist sich selbst der nächste und nach mir die Sintflut“ Mensch geworden?

Ich reflektiere mein Handeln täglich und heute wurde ich auf die Probe gestellt.

Ich fahre von der Zwischenstation, wohin mich mein Kollege meist sonntags mit dem Auto hin bringt weiter Richtung Nachhause. Schon im Zug sitzend unterhalte ich mich mit einen Kollegen in Zivil, welcher Urlaub hatte. als ein junger Mensch im gebrochenen deutsch von mir erklärt bekommen möchte, wie der Fahrkartenautomat denn funktioniere. Ich erklärte es ihn geduldig. Als er kurz davor war für die Fahrkarte zu bezahlen, fiel mir ein, dass wir das selbe Ziel haben und ich auf meinen Fahrschein berechtigt bin am Wochenende eine weitere Person mitzunehmen. Mein Kollege verließ nach der nächsten Haltestelle den Zug.

Der mit mir Reisende wollte mich dafür bezahlen, dass ich ihn mitnahm. Ich sah seine verschlissene Kleidung und deutete ihn an, dass er sein Geld stecken lassen sollte, erklärte ihn dem Weg zum Ziel und malte eine Karte, wie er das Ziel erreichen konnte.

Ich stellte fest, dass mich das Schicksal von Menschen nach wie vor nicht kalt lässt, ein Mensch, der Hilfe braucht dem muss auch geholfen werden – egal woher er /sie kommt.

Dennoch. Wir müssen uns verdeutlichen, dass wir nicht jede/ n Hilfesuchenden aufnehmen können. Auch hier leben Menschen in Existenzangst. Sie fragen sich täglich:

  • Ist der Arbeitsplatz sicher?
  • Werde ich morgen noch sichere Arbeit haben?
  • Können wir es uns leisten Kinder in die Welt zu setzten, die unsere Zukunft sind?
  • Wie leben wir als Rentner_innen?

Es müssen weltweit Lösungen gesucht werden.Wir müssen solidarisch sein gegen die Nöte in der Welt und auch vor Problemen im eigenen Land – vor Ort an der Basis nicht die Augen verschließen. Auch das Bekämpfen von Fluchtursachen ist ein sehr wichtiges Thema.

Wer diese Ängste ignoriert, herunterspielt darf nicht über das erstarken rechter Kräfte verwundert sein.

Auch sollten wir uns verdeutlichen, dass ein dauerhaftes Bleiberecht auch nicht im Interesse der Mehrheit der Hilfesuchenden  sein kann. Hilfe zur Selbsthilfe muss geschaffen werden. Gestärkt sollen sie ihre Heimat wieder aufbauen können als neu gewonnene Freunde! Jene, die mit uns arbeiten, in der Nähe wohnen – mit ihnen müssen wir uns gemeinsam solidarisieren, damit sie nicht wie Menschen 2. Klasse behandelt werden im hier und jetzt. Jedoch: Wer Hilfe sucht und diese missbraucht, die Sicherheit von anderen Menschen gefährdet sollte auch des Landes verwiesen werden können auch wenn es für ihn / sie eine ungewisse Zukunft bedeutet. So wird auch Platz geschaffen für jenen Menschen, die unsere Hilfe „verdienen“.  Soviel Mut sollte sein.

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Sturm in der „Ruhe nach dem Sturm“ – Hamstereinkäufe und so…

Eine lange Arbeitswoche liegt hinter mir. Geprägt von Etappen der Langeweile mit plötzlichen Streß und dies in stetiger Abwechslung. Mit netten und weniger netten Kolleg_innen. Erstere haben zum Glück überwogen. Ein neuer Boiler ist im Keller – das duschen auf der Arbeit entfällt somit auf der Arbeit – der Alltag läuft wieder geordneter ab. Und ich war beruhigt, keine Amokläufe und andere Dinge, die einen medial beunruhigten. Und trotzdem, die Woche ging besonders schleichend vorüber.

Samstag morgens wurde ich mit dem Auto bis zum Zwischenaufentalt mitgenommen. Am Bahnhof einen Happen essen und auf den Zug warten. Gegen 8 Uhr morgens war ich dann nach der Nachtschicht Zuhause. Fernsehr an. Abwasch in der Küche erledigen und kurz vor hab 11 schlief ich ein. Gegen 17 Uhr werde ich ja spätestens von selber wach werden, sagte ich mir und stellte die Weckfunktionen am Handy ab – ein Fehler! Gegen 19:45 Uhr wachte ich auf – 20 Uhr schließen die Läden. Also keine Zeit noch etwas einzukaufen. Ich aß noch ein paar Kartoffeln und Sauerkraut, ehe ich mich vor den Rechner und den Fernsehr setzte. Bloß nicht in den Vorratsschrank gucken, das regt nur unnötig auf. Morgens nach dem Aufwachen die Bescherung. Ein passender Tweet dazu:

Das Ergebnis, wenn man zu lange schläft
Das Ergebnis, wenn man zu lange schläft

Und auch über den Sonntag gibt es wenig zu sagen. Ich hatte (oder hätte) Ruhe gehabt, würde ich „Dienst nach Vorschrift“ machen. Normalerweise immer ,oder ziemlich oft im Brennpunkt des Geschehens, hätte ich als Ausgleich richtig abgammeln können – nicht mein Ding. Da wo hektisches Treiben war, brachte ich mich helfend ein und so hatte ich mal mehr, mal weniger bis zum nahenden Feierabend zu tun. Plötzlich tauchte ein Kumpel eine Stunde vor dem regulären Schichtende auf.

Der Fahrer unserer Schichtgruppe fragte mich etwa gegen 21:30 Uhr, ob wir den Feierabend eine halbe Stunde früher machen könnten und ich klärte dies auch mit dem direkten Vorgesetzten ab. Bereits am Mittwoch Morgen, wo weniger los als sonst war, verließ ich die Arbeit über eine Stunde früher. Nun gut. Sich etwas länger am Zwischenbahnhof aufhalten, wo wir kurz nach 22:30 Uhr eintrafen. Gemeinsam mit meinen besten Kumpel noch etwas essen, über Arbeit, Freizeit, Politik und Privatleben rumlabern – schön und gut. Auch dafür sollte man sich ab und an etwas, ungestört vom Trubel des Alltags etwas Zeit nehmen. Mein Kumpel erledigte am Bahnhof für knapp 15 Minuten noch ein paar private Dinge und so hatte ich etwas Zeit via Handy im Internet auf Twitter zu stöbern. Diskussionen in 140 Zeichen sind überschaubar, so dachte ich. Was liegt gerade in den Trends? Kommt ein Filmtipp? Ein politischer Flop des Tages? Kurz mal die Trends durchforsten und ich lese groß den Hashtag:

#Hamstereinkäufe

In den Gedanken war ich verschlungen. Was ist los? Terrorwarnung? Liegt da etwas „Großes“ in der Luft? Gerade nach einer langen Sonntagsschicht braucht man etwas Zeit, um die eingeschlafenen grauen Zellen wieder auf „Normalfunktion“ zu bringen. Meine Gedanken malten Bilder, doch die Farben gefielen mir nicht sonderlich. Und ich stellte die Frage in die Runde:

Hamstereinkäufe

worauf natürlich etwas an  Reaktionen der verschiedensten Art erfolgte. Von Verunsicherung bis Gelassenheit war von den Reaktionen im Gespräch ein bisschen dabei.

Nun habe ich 2 Schichten frei und möchte sehen, ob es in den Läden noch etwas essbares zum Einkaufen gibt 🙂 Nachher stöbere ich noch in den Blogs meiner Nachbarn vorbei. Besonders  Der Emil hat mich auf seinen #oekuweg (auch ein Hashtag auf Twitter) neugierig gemacht

Es bleibt mir meinen Leser_innen einen schönen Start in die neue Woche zu wünschen!

Hitze und Spannung

Heute war bis jetzt der heißeste Tag in diesem Jahr – meteorologisch gesehen. Schwitzen, regungslos zu Haue im Wohnzimmer twittern – das Wahlergebnis der Bundespräsidentenwahl in Österreich verfolgen.

In Deutschland sehen wir es aus der Ferne – können keinen Einfluss darauf nehmen. Insgeheim hatte ich gehofft, dass es knapp ausgeht und hoffe, dass die letzten Stimmen van der Bellen zum Sieg verhelfen. Warum habe ich ein knappes Ergebnis erhofft? Gegen ein lapidares „weiter so“. Es müssen die Ängste der Bevölkerung Ernst genommen werden.

Ernsthafte Diskussion mit etwas Humor
Auch bei ernsthaften Diskussionen kommt hin und wieder mein schwer zu verstehender Humor (Galgenhumor?) durch..

Einerseits muss eine menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge erfolgen und sie müssen von Anfang an aufgeklärt werden, was rechtlich und moralisch in dem Land, welches sie aufnimmt, gilt.Integration heißt nicht nur die Sprache zu lernen, sondern auch Sitten und Gebräuche – wichtiger noch Rechtsvorschriften des Aufnahmelandes zu befolgen. Bei schwerwiegenden Verstößen sollte meiner Meinung nach eine Abschiebung erfolgen. Alles Andere würde nur den rechten Kräften dienen. Es müssen aber auch Erfolge über die Integrationsarbeit der meist ehrenamtlichen Engagierten hervorgehoben werden. Ihre Arbeit sollte nicht behindert werden. Offene Grenzen? Viele Menschen haben Angst davor. Sei es Befürchtungen von Terroranschlägen oder auch ähnliches.

Berichte über Umgang und Aufklärung von Flüchtlingen.
Berichte über Umgang und Aufklärung von Flüchtlingen. Auch die TAZ berichtet auf Twitter dazu…

Immer noch steht das Ergebnis nicht zu 100% fest (Stand Sonntag 22.05.  21:00 Uhr) es bleibt eine Zitterpartie. Nach einer Hitzewelle kommt früher oder später ein Gewitter, dass sich entlädt – hoffen wir, das dies nur in meteorologischer Hinsicht zutrifft.

Gesundheitlich scheint es mir wieder besser zu gehen. Heute habe ich keine Schmerzmittel genommen, gestern habe ich die Dosis halbiert. Seit Donnerstag Abend konnte ich ohne größere Schmerzen Treppenstufen steigen. Ich hoffe doch, dass ich wieder ab Dienstag arbeiten kann, ohne dass die Schmerzen sich zurück melden.

Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche!

Der Countdown läuft…

Heute ging es zum Hausarzt. Lange nicht mehr dort gewesen. 8 Uhr öffnete die Praxis, also stellte ich mir den Wecker auf 06:30 Uhr. Nach dem ersten klingeln wachte ich auf, hatte nur 3 Stunden Schlaf hinter mir. Ich klappte die Augen noch mal zu und da war es dann schon 8:30 Uhr – verdammt! Wenn man nicht früh zum Arzt geht, sind jede Menge Patienten vor einen. Die leidige Erfahrung hatte ich das letzte Mal vor 4 Jahren, wo ich das letzte Mal dort war. Also schnell aufwachen, einen neuen Verband anlegen – zum Waschen hatte ich leider keine Zeit mehr. Gegen 9:15 war ich in der Praxis – Menschenmengen! Sogar ein Hinweis aus dem Jahr 2014, dass keine weiteren Patienten angenommen werden. Ich stand mir förmlich „die Beine in den Bauch“ ehe ich dran war. Vor mir eine kolerische ältere Frau. Die Schwester sagte ihr sie solle sich in den Behandlungsraum setzen, damit ihr Blutdruck gemessen werden konnte. Ein harsches, lautes: „Nee, mit dem Dinge nicht“. Außerdem hatte sie ihre „Chipskarte“ vergessen. Ich hätte fast gesagt, dann gehen sie in die Kaufhalle und holen sie sich eine neue Karte für ihre „Chips“ – habe es mir verkniffen.

Nach fast 30 minütiger Wartezeit wurden meine Daten abgeglichen und ich konnte es mir endlich im Warteraum bequem machen. Zum Glück wollten nicht alle die angestanden hatten behandelt werden. Neue Rezepte und Verlängerung des Krankenscheins, Termine für Nachuntersuchungen – Sachen die verhältnismäßig schnell bearbeitet werden konnten. Im Warteraum 7 – 8 Leute vor mir, darunter wieder der Drache von vorhin. Neben mir ein junges, behindertes Pärchen. Der Mann sorgte sich um seinen Schatz, beide hielten Händchen. Ich schaute auf den Akkustand des Handys: halbvoll. Ich hatte glücklicherweise das USB Ladekabel mit und saß in der Nähe von einer Steckdose. Ich lud das Teil erst mal auf. Durch die lange Steherei hatte ich Schmerzen. Ich nahm auf nüchternen Magen, was man nicht sollte, eine Tablette ein und trank den letzten Schluck Mineralwasser aus meinen Rucksack. Wärend des wartens spielte ich ein bisschen „Candy Crush Saga“, damit die Zeit schneller vergeht. Das Wartezimmer wurde immer voller. Ein paar komische Leute in Maßanzügen saßen am mittleren Tisch. Sie unterhielten sich über Vertragsabschlüsse und Immobilien. Was wollten die hier? Sie wurden aufgerufen, anscheinend waren es keine  Patienten. Die Dame wurde gereizt. Fast 70 Minuten Wartezeit waren vergangen. Sie sagte lauthals: „Ich sehe das nicht ein, dass die vor mir drankommen ich warte schon ewig – Ich gehe!!“. Zetern, fluchen und das mit ihrer penetranten Stimme… Ich war froh, dass sie zu verschwinden schien. Es blieb leider nur bei der Ankündigung. Nach ca. 5 Minuten setzte sie sich wieder auf den Platz. Endlich wurde sie abgefertigt und verließ nach dem Gespräch mit der Ärztin die Praxis. 2 Patienten später war nun endlich auch ich dran. Es erfolgte eine Verlängerung der Krankschreibung bis nächste Woche. Sollte es sich nicht merklich verbessern gab sie mir auch noch eine Überweisung für die Chirugie – wieder diese Angst und deshalb die Beitragsüberschrift! Über 2 Stunden verbrachte ich in der Praxis.

Ich ging nach dem Arztbesuch noch schnell einkaufen, ich hatte ja keine Lebensmittel mehr zuhause. Da entdeckte ich eine KfZ Verbandstasche.

Eine KfZ Verbandstasche kam mir beim Einkauf gelegen. Preiswert erhielt ich jede Menge Verbandsmaterial.
Eine KfZ Verbandstasche kam mir beim Einkauf gelegen. Preiswert erhielt ich jede Menge Verbandsmaterial.

Mitnehmen! Verbandsmaterial kann man nicht genug haben. Essen kochen. In der Zwischenzeit den Folge Krankenschein scannen und via Email alles an den Arbeitgeber senden bevor ich es später per Einschreiben direkt hinsende! Sicher ist sicher! Nun will ich hoffen, das alles gut verheilt.

Anspannung, Erleichterung und jede Menge Zeit

Warum ich nicht gleich Sonntag zur Notaufnahme ging? Ich hatte Schiss. Ja richtig Bammel, dass das mit meinem Knie eine ernsthafte Sache ist. Wie oft hört man „irreparabel“, künstliches Kniegelenk. Das ist unschön. Sport nicht mehr machen zu können, wäre traurig wenn man einen Bürojob hat, wäre es lästig. Jedoch wenn körperliche Arbeit, wie in meinen Job, dominiert könnte dies unter Umständen sehr schwierig bis unmöglich sein.

Sonntag war ich schon dabei mich für die Arbeit fertig zu machen. Nach dem duschen streckte ich mein Knie aus, um die Hose anzuziehen – auf einmal Schmerzen. Es zog ziemlich. Ich meldete mich nochmals telefonisch krank. Kühlte das Knie, legte mir mehr schlecht als recht eine Bandage an und mich selber hin. Sitzen, stehen und liegen – kein allzu großes Problem. Sobald ich jedoch Stufen steigen musste setzten die Schmerzen wieder gnadenlos ein. Schmerzmittel nehme ich nur äußerst ungerne. Die ich zuhause noch hatte waren eher für Kopf- und Zahnschmerzen geeignet.

Ich dachte mir auf alle Fälle heute in die Notaufnahme zu gehen – zu Pfingsten haben ja die Arztpraxen geschlossen.

Angst packte mich. Was wird man mir sagen? Knie im Eimer? Davor graute es mir. Ich war als Erster da. Nach mir kam ein älterer Herr mit einer Handbandage. Nach etwas Zeit begannen wir uns zu unterhalten. Er hat was mit Baugewerbe zu tun, selbstständig und schon um die 60. Er ist gestürzt und seine Hand ist von Drähten in Mitleidenschaft gezogen worden, in die er fiel. Zum Glück wurden keine Nervenbahnen verletzt. Alle 2 Tage die Bandage wechseln, damit sich nichts entzündet. Dann ein junges Mädchen mit dicken Auge, welches es ständig kühlen musste. Beide kamen vor mir dran, besonders um die Kleine machte ich mir Sorgen.

Dann zum meinen Ernst der Stunde. Vier lange Jahre mied ich es aus irgendwelchen Gründen den Arzt aufzusuchen. Nie ernsthaft krank gewesen. Erst begutachtete der Arzt das betreffende Knie und nahm meine Nervosität wahr. Nach weiteren 15 Minuten Wartezeit das röntgen nach wiederum fast 20 Minuten Wartezeit die „finale Behandlung“.

Ich war erleichtert, als er mir sagte, das es nicht so ernst aussieht. Die Schwester bandagierte das Knie und der Arzt gab mir die nötigen Rezepte, Krankschreibung und Überweisung für meinen Hausarzt.

Super! Jetzt noch schnell zur Apotheke. Moment, da war doch etwas? Ach ja Pfingsten. Verflucht! Welche der Apotheken hatten jetzt Notdienst? Auf Richtung Bahnhof – humpelnd zu Fuß. Die erste geschlossen, schnell zum Kiosk Zigaretten und Tabak holen. Die am Seniorenheim müsste ja wohl offen sein? Wieder Fehlanzeige.

Zwei Schwestern, welche in der Nähe waren, gaben mir Auskunft, das nur die im Nachbardorf offen hätte. Über zwei Kilometer Fußmarsch hatte ich hinter mir. Fährt die Straßenbahn? Ja, in etwa 45 Minuten – Feiertag. Also humpelnd den letzten Kilometer nach Hause.

Erst mal ein paar Minuten Auszeit – Beine hoch! Aus den paar Minuten wurden ein „paar“ Stunden. Erst Abends machte ich mich auf den Weg. Vor der Apotheke standen noch 2 Leute. Der erste war ziemlich redselig und es dauerte, ehe er am Notschalter seine Medikamente im Empfang nahm. Der Andere nahm schnell seine verschriebenen Sachen und verschwand. Zu meinen verschriebenen Medikamenten nahm ich noch Salbe und Verbandsmaterial. Die Bandage vom Vormittag war mittlerweile locker geworden. Und dann sah ich sie – die Straßenbahn. Mist. Wenn sie jetzt fährt, dann „darf“ ich wohl eine Stunde warten. 😦 Also humpelte ich eine zwei, drei Haltestellen weiter. Denn dort ist ja noch ein Imbiss. Meine Lebensmittel zuhause waren ja alle aufgebraucht bis auf Kaffee und Tabak. Der war natürlich ziemlich voll. So wurde die Zeit nicht mehr so lang mit dem warten auf die nächste Straßenbahn. An der Haltestelle schnell die erste Packung Pommes Döner verspeist, eine geraucht und dann kam sie endlich. Ich hatte auch keine Nerven mehr die letzten 3 Haltestellen noch zu laufen. So ging dieser Tag fix vorbei. Mittlerweile wirkt das Schmerzmittel etwas lindernd. Probleme habe ich immer noch, doch kann ich mich fast schmerzfrei kauern. Treppen steigen ist immer noch sehr schwierig.

Nicht gefastet…

Der Urlaub ist zu Ende – eigentlich. Ich habe noch bis Donnerstag laut Schichtplan freie Tage, die sich nach dem Urlaub angeschlossen haben.  Ich las gerade auf dem Seppolog „Neues Leben als Veganer“  und da fällt es mir ein. Man hätte so vieles machen können. Fasten zum Beispiel! Einmal im Jahr nutze ich in der Regel meinen längsten Urlaub mit einen Tag dafür dies zu tun. Dieser ist ja nun vorbei. Warum?

Bewußtseinserweiterung? Weil ich ein so guter Mensch bin? Askese? Nö. Auch nicht um abzunehmen, obwohl es mein Körper durchaus nötig hätte. Es ist eine Art „Tradition“ – mich an die Zeit erinnern, wo ich auf staatliche Hilfe angewiesen war und in jener Zeit viel an Selbstwertgefühl eingebüßt hatte. Nun gut. Der Artikel auf Seppolog war eher was zum schmunzeln und ich hatte beim Lesen viel Spaß.

Das mit dem Laufen habe ich wenigstens nicht komplett vernachlässigt. Jedoch – vielleicht wäre es ratsam ärztlichen Rat in Anspruch zu nehmen wie ich die Gelenke entlasten könnte. Ganz damit aufhören möchte ich nicht. Aber was will man machen, wenn es eher schadet als nützt – eine schwere Entscheidung!

Letzteres erinnert mich darin sich unter Druck zu setzen.auf dem Blog „Gescheuchter Igel“ las ich „Gegen den Druck“, welcher letztlich sich auf Schule und Bildung bezieht. Rudi ist sehr oft sportlich unterwegs – egal ob mit dem Rad oder auch zu Fuß. Und was man an Kalorien verbrennt, kann man auch durch gutes Essen ausgleichen. Er gönnt sich dann mal einen „Kleinen Snack“ – hat er sich auch verdient 🙂

Auch ich gönne mir eine kleine Mahlzeit, wärend ich hier lese und tippe. Auf „Unerhörte Worte“ freut oder wundert man sich über die „Kommentare am Dutzend“, die es freizuschalten gilt. Nun denn.

Dieses Problem habe ich bald wieder weniger. Wenn ich wieder arbeite, wird es weniger Zeit zum Lesen und Schreiben geben. Schade – zumal ich die Blogs meiner Nachbarn gerne lese.

 

Summen und Hinderungen

Der Sonntag findet sein Ende. An ihn finden 2 Gedenken statt. Zum einen der Muttertag, zum anderen der „Tag der Befreiung“.   Im Hintergrund läuft der Fernsehapparat – jetzt wird es kühler und ich nutze die Zeit zu lüften.Es ist angenehm.

Heute morgen wollte ich die Zeit nutzen, um ein bisschen in der Küche weiter zu kommen. Das Lüften war keine so gute Idee. Gleich 3 – 4 Wespen schwirrten durch den Raum – das besagte „Summen“. Ich verschob die Arbeiten nach der Beseitigung des Problems dann um ein paar Stunden.

Die Hinderung beruht noch vom Vortag, als ich laufen war. Ich stand spät auf, war erst kurz vor 7 wach. Erst nach 8, nachdem ich genug Wasser getrunken hatte, wollte ich meine 5 Kilometer hinter mich bringen. Bereits nach 2 zurückgelegten Kilometern machten sich Schmerzen im linken Knie und beiden Schienbeine breit. Nach knapp 4 Kilometern musste ich abbrechen. Der nächste Lauf, der für morgen geplant ist, wird wohl ausfallen. Ein Dilemma! Laufen tut gut zur inneren Entspannung. Luft tanken – die Ausdauer zu fördern und Abwehrkräfte zu stärken. Doch wenn die Beine und auch die allgemeine Kondition nicht mitspielen 😦 Der besagte Strich durch die Rechnung.

Der Urlaub ist heute zu ende. Jedoch schließen sich noch 3 freie Tage, die ich laut Dienstplan habe an. Ein kleiner Trost. Langsam heißt es sich an den Alltag wieder zu gewöhnen – das hektische Treiben, Verspätungen im ÖPNV, die Macken aber auch guten Seiten der Kolleginnen und Kollegen.Ja, auf Einige von Ihnen freue ich mich…

 

8. Mai – 71 Jahre später

Zum 71. mal jährt sich nun der „Tag von der Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus“.
Wie wird oder wurde dieser Tag geschichtlich wahrgenommen?
Es gab ab 1949 zwei deutsche Staaten, auch geschuldet durch Adenauers „Lieber das halbe Deutschland ganz…“

Zwei ideologische Wahrnehmungen gab es zu jenen Ereignis in diesen beiden deutschen Ländern – der Bundesrepublik, welche arrogant die Wortmarke „Deutschland“ für sich beanspruchte und der DDR.

In der damaligen DDR, wo ich aufwuchs, wurde er allseits als Tag der Befreiung wahrgenommen. Befreit wurden widerrechtlich besetzte Gebiete, Tausende noch Überlebende aus Konzentrationslagern – ausgemergelt, gequält und gepeinigt fanden nun die Freiheit – Menschen verschiedenster Nationen.
Unter ihnen starben viele Juden, deren Schicksal entgültig bei der „Wannseekonferenz“ unter den Mottos: „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen und barbarisch durchgezogen wurde. Die perfide Massenvernichtung erfolgte industriell und logistisch teuflisch durchgeplant. Als „Untermenschen“ galten sie unter dem faschistischen System. Ermordet wurden auch viele andere religiöse Menschen gleich welcher Konfession, auch sogenannte Bibelforscher, heute als „Zeugen Jehovas“ bekannt. Dies wurde auch in den Geschichtsbüchern der DDR, wenn auch nur am Rande beleuchtet.

Eine zweite große Gruppe waren die politischen Gefangenen. Auch Menschen, die bloße Kritik äußerten und denunziert wurden galten als „Politische“.
Vor allem Kommunisten waren dem hitlerschen System am Meisten verhasst. Sie waren zahlenmäßig und prozentual die größten Opfer unter den „Politischen“. Sozialdemokraten, bürgerliche Politiker, bloße Kritiker… Viele mußten ihr Leben lassen.
Auch andere Menschen wurden rücksichtslos vernichtet – Menschen mit körperlich und geistigen Behinderungen. An ihnen wurden wie den anderen Gefangenen perfide medizinische Experimente durchgeführt.

Ich äußere meine Meinung zu diesem Ereignis. Als politisch links stehender Mensch mit nationalen Bewußtsein. „Nationales Bewußtsein“ heißt positive, wie auch negative Aspekte der eigenen Geschichte zu beleuchten. Wir dürfen stolz sein Deutsche zu sein – ein gesundes Bewußtsein zur eigenen Nation haben. Aber auch und gerade ein Schuldbewußtsein. Hier sehe ich eine Demarkationslinie zwischen Linken und sogenannten „Querfrontlern“, auch zu sogenannten „Antideutschen“.

Es gibt sie NICHT, die Gnade der späten Geburt! Wir und die kommenden Generationen müssen uns mit der Zeit des Faschismus auseinandersetzen.

Die Botschaft muss lauten:

Der 8. Mai ist kein Tag der Niederlage – er ist der Tag der Befreiung!

Warum sollten wir uns noch mit diesem Thema in den Schulen außerdem noch weiter auseinander setzen? Weil es sie noch gibt die Anhänger dieser menschenfeindlichen Ideologie! Egal ob offen oder getarnt unter dem Deckmantel verharmlosender Begriffe. Auch gibt es jene, die sich von ihnen einerseits distanzieren aber dieses Ereignis auf den „Müllhaufen der Geschichte“ werfen wollen. Sie meinen diese Kräfte dürfen nicht verboten werden – sie muß eine Demokratie aushalten können…
Diese erfahren gerade jetzt Zulauf wegen dem Thema „Flüchtlingspolitik“.

Auch sie dürfen sich bei Hitler und seinen Helfershelfer dafür „bedanken“, daß Deutschland befreit werden musste.
Sie dürfen sich dafür bedanken:

  • daß Deutschland – besonders die damalige DDR hohe Reparationen zahlen musste.
  • daß von Deutschland Gebiete abgetrennt wurden.

Das und die Spaltung Deutschlands war das Ergebnis des Handelns Eurer geistigen Väter und Großväter!

Jeder der meint, aus welchen Gründen auch immer, dass dies ein alter Hut ist sollte sich mit den Zusammenhängen gründlich beschäftigen!

Wer sein Land wahrhaft liebt der sei verpflichtet sich von jenen zu distanzieren die darauf aus sind, dass sich dieser Teil der Geschichte, in welcher Ausprägung auch immer, wiederholt!

 

Langsam läuft’s am Tag des Herrn!

Aufgestanden kurz vor 6 Uhr. Es läuft.. Na ja – zumindest die Nase, aber sie dafür um so mehr. Was wollte ich? Etwas laufen. Müde bin ich. Ich trinke Leitungswasser, habe Hunger – will aber nüchtern bleiben. „Wozu? Man, iss etwas, leg Dich hin und vergiss doch das rumgelaufe! Man könnte ja heute Abend…“ meinte der innere Schweinehund.

„Mensch. Heute ist Himmelfahrt. Abends kommst Du nicht dazu. Wer weiß wer da alles unterwegs ist…“ Recht hatte sie meine innere Stimme. „Willst Du denn heute W – I – R – K – L – I – C – H ?“ fragte die Trägheit und auch sonst war ich körperlich nicht so in Hochform. Ich entschließe mich das Essen stehen zu lassen, wenigstens für eins, zwei Stunden. In der Zeit dazwischen mich doch dazu zu überwinden laufen zu gehen. Noch ein Glas Leitungswasser, noch zwei – drei Taschentücher, um die Nase endlich frei zu bekommen.

Am Fluss entlang
Am Fluss entlang laufen. Ein herrlicher Ausblick.

Also ging es kurz nach 7 los. „Schön langsam“ sagte die innere Stimme. Die Straßen waren leer. Um diese Zeit an diesen Tag auch nicht so verwunderlich. Man muß ja ausgeschlafen sein, um nachher tutend und gröhlend durch die Straßen zu laufen. Jetzt könntest Du aber etwas schneller laufen. Und tatsächlich, es lief schneller – sie lief schneller, die Nase. 😦 Ansonsten stellte ich fest, das ich zu allem Überfluss noch das Unterhemd angelassen habe und auch mit der Laufjacke wurde es warm gerade auf der unbewaldete Strecke am Fluß. Die Sonne blendete. Ich schwitzte kaum als ich den 2. Kilometer begonnen hatte. Ich brauchte einen langen Atem.

Ich fühlte kaum inneren Antrieb und musste mich förmlich zwingen den „Rest“ der Strecke hinter mich zu bringen. Als ich umkehrte, lief mir ein weiterer Läufer über den Weg. Erschöpft kam ich zuhause wieder an. Diesmal waren es 38 Minuten, die ich für die 5 Kilometer brauchte. Keine Glanzleistung – aber ich bin wieder gelaufen.

Jetzt noch schnell ein alkoholfreies Bier - die Mineralien zurückführen
Jetzt noch schnell ein alkoholfreies Bier – die Mineralien zurückführen

 

Jetzt noch ein alkoholfreies Bier – damit ich ein paar Mineralien wieder zurück bekomme und dann noch ein paar Stunden schlafen! Heute  Euch und mir wünsche ich einen schönen Feiertag!

Sport frei!

Ja. 4 Tage sind vergangen nachdem ich zum letzten mal gelaufen bin. 4 verflucht lange Tage! Eigentlich wollte ich im Urlaub mindestens jeden 2. Tag, oder jeden „1,5.“  Tag sportlich aktiv sein (gemeint den einen Tag bei Sonnenaufgang, den nächsten Tag abends und danach ein Ruhetag).

Ich schreibe und lasse mich dabei von den ein oder anderen Blog inspirieren – mache also nebenbei eine kurze „Blogumschau“.

Aber der innere Schweinehund und die Gesundheit machten mal wie üblich einen Strich durch die Rechnung. Emil beschrieb auch einen Zustand, welcher mich von meinen Zielen abhält. Er hat eine Menge Gewicht. Diese Trägheit, das unausgefüllt sein – die Zeit rennt davon und man bringt dann nicht Sinnvolles zustande – so ist es oft bei mir. „Fast schmerzhaft schön“ die „schmerzhaft schöne Herzenslust“, wie sie Hannah Buchholz lyrisch  beschreibt fehlte. Jetzt lasse ich mir es schmecken, das alkoholfreie Bier. Rudi allerdings läßt oder ließ sich handgemachte Frikadellen schmecken, als er sein Kumpel besuchte. Kann er. Er treibt ja auch viel Sport 🙂

5 Kilometer sollten es werden – eine Kurzstrecke ohne abzubrechen – Ziel erreicht! 🙂 Leider in mehr als 36 Minuten. Mein Pace ist auf über 7 geklettert, dass heißt nur mit etwas mehr als 8 km/h war ich unterwegs. 😦 Reden wir es nicht schlecht. Ich bin zufrieden – stolz aber noch lange nicht.

Ich startete meine runtastic App auf dem Handy. Auf den Anfangsmetern ging es steil bergab. Irgendwie wollte mich das Schiksal auf die Probe stellen. Krankenwagen fuhren an mir vorbei und das ohrenbetäubende„Tatü tata“ Signal setzte da ein, als sie auf meiner Höhe waren, ich schreckte zusammen. Auf Kilometer 2 überholte mich ein Läufer etwa in meinen Alter in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Einen Wettlauf machen? Nein, ich habe mein eigenes Tempo, muss die Tatsache akzeptieren, dass er in einer günstigeren Gewichtsklasse unterwegs ist. Mein Ziel war es primär die Strecke zu schaffen und ich hatte zu kämpfen. Kilometer 3 ich beginne zu schnaufen. „Halte durch“ruft mir dieses Mal meine innere Stimme zu „aber renne nicht wie so ein Irrer“ fügt sie hinzu. Ich halte mich dran. Mein Ergeiz sagte schneller, mein Körper hingegen „Hör auf!“ Ich wählte sozusagen den Mittelweg. Kilometer 4 – Mist – jetzt geht es steil bergauf. Ich zügle nochmals das Tempo. Nachdem ich den höchsten Punkt erreicht habe, ging ich kurz im Fußgängertempo, um Luft zu schöpfen. Dann noch mal im lockeren Tempo die letzten 500 Meter hinter mich bringen.

Geschafft! Ich hoffe allerdings dies nicht die einzige positive Bilanz dieses Tages wird. Gleich gehts unter die Dusche. Euch sei ein schöner Tag gewünscht!