Thinks get demage – thinks get broken

…sind Zeilen aus dem Song „Precious“ von Depeche Mode. Ja, etwas gebrochen fühl(t)e ich mich an meiner ersten Nachtschicht nach dem Urlaub am Donnerstag. Ich humpelte und humpele immer noch ein wenig. Grund dafür waren Probleme mit dem Knie bei meinen letzten Lauf. Auch die Arbeit konnte ich nicht vollständig alleine ausführen, ich mußte einen Kollegen bitten für mich Tätigkeiten im Bücken auszuführen. Statt dessen arbeitete ich mehr mit dem Computer. Glücklicherweise hatte ich einen zuverlässigen und verständnisvollen Kollegen an meiner Seite. Treppensteigen fiel unendlich schwer. Ich mußte das andere Bein nachziehen – mich für die Schicht in der kommenden Nacht abmelden und hoffe, daß  ich morgen fit bin. Etwas besser ist es geworden – ich kann schon wieder hocken und die Schmerzen haben sich ein wenig gelegt. Ein wenig… Vielleicht sollte ich, wenn es nicht merklich besser wird auch zum Arzt.

Und sollte es auch besser werden. Ich hoffe es bricht nicht entgültig die Hoffnung wieder regelmäßig oder überhaupt Laufsport zu machen. Ich liebe es mich in der Natur mit (für meine Verhältnisse) schnelleren Tempo zu bewegen. Die durch die Lunge strömende Luft, das durchgeschwitzt sein – Grenzen durchzubrechen oder an ihnen zu scheitern. Scheitern im Sinne keuchend und langsam – jedoch schmerzfrei den Rückweg anzutreten. Mich zu freuen, auch zu fluchen – ich liebe es…

Genug von mir. Ich wünsche Euch frohe Pfingsten!

 

 

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Worte zu später Stunde!

Geschrieben über das Leben – Ängste, Sorgen, Hoffnungen… des Gegenübers. Das elektronische Gespräch bildet geschriebene Worte, doch hört und sieht man nicht die Tränen der Schreibenden – erahnt sie. Man fühlt mit, wenn man sich durch Freundschaft verbunden ist – kann aufbauen durch ermunternde Worte. Doch sind es die richtigen Worte? Kann ein Ratsuchender Rat geben durch bloße Intuition? Ich hoffe das Richtige wurde gesagt und half Tränen zu trocknen.

Das waren meine Gedanken über ein gerade geführtes Gespräch aus der Ferne…

Ich wünsche meinen Leser_inne_n einen angenehmen Start in die neue Woche!

Wissen & Erfahrungen… etwas weiter geben

Fast vier Jahre stehe ich in Lohn und Brot, habe viele Menschen kommen und auch gehen gesehen. Damals, als ich anfing, tat ich mich schwer, war nervös und brauchte einige Zeit, um Arbeitsprozesse und -abläufe zu kapieren.
Die Zeit ohne Arbeit zersetzte meinen Lebenswillen – steuerte mein Selbstbewusstsein auf den absoluten Nullpunkt.
Ich musste erst mal lernen mich wieder in den Griff zu bekommen. Doch dann begann sie, die neue Zeit. Da wo ich mich anfangs noch nicht einbringen konnte, half ich bei den notwendigen „Nebenabläufen“; schrieb einzelne Schritte auf und verinnerlichte sie mir auch zu Hause. Ich zeigte Interesse, brachte mich ein und war froh aus den Mühlen des ALG 2 entkommen zu sein. Auch die Leute, die etwa um die selbe Zeit anfingen taten dies mehr oder weniger. Es war auch selbstverständlich uns auszutauschen, wir standen ja alle am Anfang. Wir sammelten die Erfahrungen aus der Einarbeitung durch die Kollegen, der täglich anfallenden Abläufe. Wir stellten schnell fest, den Einen lag mehr dies, den Anderen mehr jenes. Und dann war es auch für uns an der Zeit Erlerntes weiter zu geben.
Manch Einer der Neuen begriff die Ganze Prozedur schneller als man damals selber, das war aber eher die Ausnahme. Man war und ist froh, das sie zum Kollektiv gehören oder aber gehörten.
Leider begriffen nicht alle die Bedeutung dieser Chance aus den Erfahrungsschatz der Anderen einen Nutzen zu ziehen.Bei manch Einen warf man förmlich „Perlen vor die Säue“. Sie wurden nicht Unterstützer, eher Hemmschuhe der Kolleg_innen. Die anfallende Arbeit wurde mit Unlust verrichtet – vermeidbare Fehler häuften sich. Zum Glück sind Viele von jenen weg, aber auch unverzichtbare Menschen gingen, weil Lebenswege und private Notwendigkeiten dies erforderten.
Gestern war ich mal wieder dabei einen neuen Kollegen einzuarbeiten. Er zeigte Interesse, war physisch und psychisch in der Lage gewisse Notwendigkeiten zu erkennen, damit die Prozesskette auch gut verknüpft bleibt.
Zum Schichtende unterhielten wir uns und er fand meine Erklärungen hilfreich, das baut auf!
Es ist mal wieder ein gutes Gefühl nicht gegen den Wind gesprochen zu haben. Manchmal muss man einfach hoffen, das der richtige Mensch den richtigen Platz gefunden hat.

Seid Ihr eine laute Klasse…

…hatte man uns damals gesagt. Damals, ich war gerade in der 5. Klasse… wann war das etwa? 1986. Man hatte uns aufgenommen, wie lautstark wir uns im Werkunterricht unterhalten haben und hatte uns dies als Klasse vorgespielt. Wir haben geschmunzelt. Ein bisschen Unterhaltung, ein paar kleine Flüche, so wie das halt so Kinder / Heranwachsende in diesem Alter tun.

Um ehrlich zu sein, ich war froh in einer Klasse zu sein, wo es nicht allzu viele Spießer gab, welche auf Appellen Loblieder über alles mögliche vortrugen. So wie es Viele taten. Appelle… Na ja. Gleich zum Schuljahresbeginn strammstehen in Pionierbluse und FDJ Hemd. Einige sind während des Appelles abgeklappt und wir durften weiter stramm stehen. Erinnerungen mit gemischten Gefühlen.

Jedoch. Wir haben gelernt:

  1.  Respekt vor dem Alter zu haben. In Bussen und Bahnen aufzustehen, wenn es Rentnerinnen und Rentnern oder älteren Werktätigen an Sitzgelegenheiten fehlte
  2. Im Straßenverkehr Fußwege nicht unnötig zu blockieren, hintereinander zu gehen, damit auch bei schmalsten Wegen ein Durchkommen ist.
  3. höflich zu grüßen uns allgemein freundlich zu verhalten.

Na klar, nicht jeder hat sich daran gerne und oft  daran gehalten. Es war jedoch eine Seltenheit, dass Jugendliche Plätze älteren Mitbürgern verweigerten. Heute ist das leider Standard. Sagt man etwas zu Jugendlichen, wird man bestenfalls doof angestarrt. Man beobachtet im Alltag einen allgemeinen Verfall der grundlegensten Sitten und Gebräuche eines respektvollen Umgangs miteinander. Man sieht Familien auf Fußwegen mit Fahrrädern nebeneinander fahren. Den Kleinsten wird schon vom Elternhause sehr wenig mitgegeben. Man trampelt in der Öffentlichkeit rum wie Schweinchen in der Suhle.

Um eines klarzustellen. Ich bin keinesfalles ein Verfechter von Sitte und Moral. Das war ich nie und möchte es auch nicht sein. Eine lustige Anektode vor einigen Tagen war das Gespräch einiger Jugendlicher zufällig auf offener Straße mitzubekommen.

Da standen drei, vielleicht 12 bis 14 jährige. Fragen beide den Einen. „Kommst Du heut abend mit zu XYZ…“ 

Meinte der Dritte: „Geht nicht, wir schreiben doch morgen ne Klassenarbeit, muss noch lernen.“

Einer von den beiden Anderen: „Wofür? Wir bekommen doch eh nur später Hartz IV.“

Ich finde es schade, dass mangelns Perspektivlosigkeit jungen Menschen jede Hoffnung auf eine Zukunft genommen wird. Ich erinnere mich wie ich als Jugendlicher stolz war bei Apfel- und Kirschernte im Sommer Geld dazuverdienen zu können. Mein eigenes Geld, von welchem man sich was kaufen konnte. Heute wird Vieles als Selbstverständlichkeit gesehen. Oma und Opa kaufen schon. Mama hast Du n paar Euro fürs neue Handy? Wer nichts hat ist nichts. Wer nicht die neueste Mode trägt, wird als asozial abgestempelt.

 

Zurück zu unserer lauten Klasse von damals

Um ehrlich zu sein bin ich froh ein paar Jahre älter zu sein um nicht in dieser Zeit in die Schule gehen zu müssen, wo eine „laute Klasse“ das kleinste aller Übel ist. Da wo man vielleicht organisiert Schutzgelder erpresst, die Gewaltschwelle niedrig ist.

Nicht alles ist eine Frage der Erziehung – Vieles eine Frage der Perspektive. Kann man etwas erreichen? War die Schule umsonst, weil man eh keine Arbeit, Ausbildung  bekommt? Ich hoffe, dass man irgendwann wieder mit guten Gewissen Kinder in diese Welt setzen kann, um zu sehen, dass sie würdevoll ihre Zukunft selber aufbauen können, durch Fleiß ihrer Hände, ohne entwürdigendes Hartz IV. Vielleicht wird dann auch ein menschliches Miteinander möglich sein.

Wollen wir mal darüber reden? Ich wäre über Eure Kommentare und Vorschläge wirlich gespannt. Ich hoffe auf eine angeregte Diskussion.