Kinder, Kinder…

Seit mein bester Freund Vater geworden ist, geht er vollkommen in seiner Rolle auf.
Er ist geblieben wie er ist – zielstrebig, perfektionistisch, sozial engagiert. Ein Mensch, der mehr als „nur“ 40 Stunden in der Woche arbeitet – ein Workoholic.
Er ist ständig unterwegs, beruflich wie privat. Man bekommt ihn kaum zu Gesicht. Doch hat er sich geändert. Das typische WG Leben ist dem Familienleben gewichen. Statt in Altbauwohnung und Kommuneleben zur Studentenzeit nun familiärer Touch im Neubau. Er ist trotz des gefüllten Terminplans ein liebevoller Vater.
Natürlich bleibt die meiste Arbeit im Haushalt bei seiner Lebensgefährtin haften. Wenn er im Lande ist hilft er auch. Pantoffelheld ist er nicht,  wäscht ab, kocht – lebt Gleichberechtigung… Er ist ein Mensch, der nach seinen Prinzipien lebt – progressiv, menschlich, sozial, gerechtigkeitsliebend. Für mich ein leuchtendes Vorbild. Im Gegensatz zu mir liebt er den Trubel um sich herum. Er hat viele Freunde aus allen Schichten der Gesellschaft. Künstler, Arbeiter, Arbeitslose, Studenten und Wissenschaftler wie er.
Es klingt förmlich wie ein Loblied. Nun, es gibt sehr wenige Menschen, die ich in einen so hohen Maße schätze. Was zu kritisieren ist ist keine Kritik, sein Zeitmangel ist ja erklärbar…
Sein Sohn ist fast zwei Jahre alt, schon ein Ebenbild der beiden…
Sieht man, was Erziehung und Liebe alles so bewirkt und schaut sich in der Umgebung so um spürt man einen krassen Kontrast. Das wird einen regelrecht vor den Kopf geschleudert, so wie der Knabe von meinen letzten Artikel.
Was läuft so alles schief in unseren Bildungseinrichtungen – im Bildungssystem, Elternhaus allgemein?
Nicht jeder Mensch ist perfekt. Wenn ich mich und meine frühere Jugend reflektiere wird es mir bewusst. Man kannte schon früher Querläufer. Damit meine und stigmatisiere ich nicht Individualisten – bin ich ja selber einer… Ich sehe die Leere in den Augen der Kinder und Jugendlichen gehäufter als früher – typische „Sch…. egal Mentalität“.
Bilde ich mir dies alles nur ein? Welchen Stellenwert hat Bildung und Erziehung? Auch hier auf WordPress lese ich ab und zu Blogs von Lehrer_innen und Refetendaren. Es klingt zwar locker und lustig, aber es ist er tragikomisch..
Welche Meinung habt Ihr, liebe Leser_innen, zu diesen Thema?

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Augenblicke und Erinnerungen

Ein ruhiger, kühler Tag, ein wenig windig ist es – kaum eine Wolke ist am Himmel zu sehen. Ich schlendere durch die Stadt, mein Blick fokusiert ein verfallenes Haus. Der Zahn der Zeit hat an der Bausubstanz stark genagt… Ich bin froh darüber. Es erfüllt nicht mehr seinen damaligen Zweck wie noch vor Jahrzenten. Mehr Worte braucht es nicht, um es zu be- und umschreiben. Wenige hundert Meter entfernt steht noch ein Haus. Es ist auch dem Verfall Preis gegeben, zu meinen Bedauern. Ich mochte deren Menschen, die darin wohnten – Erinnerungen aus ferner Zeit. Ich laufe weiter und widme mich angenehmeren Gedanken. Die Zeit stand heute still, morgen wird es lebhafter. Wünsche einen angenehmen Sonntag!

Wenn Hansi mit seinem Dreirad kam und fröhlich hupte…

…da freute ich mich in frühen Jugendtagen. Meist durfte ich dann mit ihn von dannen ziehen und hatte etwas Ruhe vor meinen Pflegeeltern, wenn wir am Wochenende in der Gartenanlage waren. Hansi war ein Mensch mit starken körperlichen und geistigen Behinderungen. Er konnte nur sehr undeutlich sprechen und sich nur selbständig und langsam mit seinen Rollstuhl und seinen 28er Dreirad fortbewegen. Damals war er Anfang 30 und seine Eltern waren schon Rentner, welche es nicht leicht hatten ihren fast 1,90 Meter großen Sohn zu pflegen. Meist trottete ich ihn hinterher und laß ihn Gebrauchsanweisungen von Pflanzenschutzmitteln und Geräten vor, die er mitbrachte. Er freute sich darüber und beobachtete gerne Blumen und Schmetterlinge. Wir gingen jedesmal eine große Runde. Seine Eltern leben schon lange nicht mehr und es sind bereits 2 Jahrzehnte verstrichen. Warum ich dies schreibe? Nun einige Bekannte erzählten über die schöne Jugendzeit und mir ist nur spontan dieses Erlebnis eingefallen.