Nicht gefastet…

Der Urlaub ist zu Ende – eigentlich. Ich habe noch bis Donnerstag laut Schichtplan freie Tage, die sich nach dem Urlaub angeschlossen haben.  Ich las gerade auf dem Seppolog „Neues Leben als Veganer“  und da fällt es mir ein. Man hätte so vieles machen können. Fasten zum Beispiel! Einmal im Jahr nutze ich in der Regel meinen längsten Urlaub mit einen Tag dafür dies zu tun. Dieser ist ja nun vorbei. Warum?

Bewußtseinserweiterung? Weil ich ein so guter Mensch bin? Askese? Nö. Auch nicht um abzunehmen, obwohl es mein Körper durchaus nötig hätte. Es ist eine Art „Tradition“ – mich an die Zeit erinnern, wo ich auf staatliche Hilfe angewiesen war und in jener Zeit viel an Selbstwertgefühl eingebüßt hatte. Nun gut. Der Artikel auf Seppolog war eher was zum schmunzeln und ich hatte beim Lesen viel Spaß.

Das mit dem Laufen habe ich wenigstens nicht komplett vernachlässigt. Jedoch – vielleicht wäre es ratsam ärztlichen Rat in Anspruch zu nehmen wie ich die Gelenke entlasten könnte. Ganz damit aufhören möchte ich nicht. Aber was will man machen, wenn es eher schadet als nützt – eine schwere Entscheidung!

Letzteres erinnert mich darin sich unter Druck zu setzen.auf dem Blog „Gescheuchter Igel“ las ich „Gegen den Druck“, welcher letztlich sich auf Schule und Bildung bezieht. Rudi ist sehr oft sportlich unterwegs – egal ob mit dem Rad oder auch zu Fuß. Und was man an Kalorien verbrennt, kann man auch durch gutes Essen ausgleichen. Er gönnt sich dann mal einen „Kleinen Snack“ – hat er sich auch verdient 🙂

Auch ich gönne mir eine kleine Mahlzeit, wärend ich hier lese und tippe. Auf „Unerhörte Worte“ freut oder wundert man sich über die „Kommentare am Dutzend“, die es freizuschalten gilt. Nun denn.

Dieses Problem habe ich bald wieder weniger. Wenn ich wieder arbeite, wird es weniger Zeit zum Lesen und Schreiben geben. Schade – zumal ich die Blogs meiner Nachbarn gerne lese.

 

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Böllerei, Kumpel und Seelachsfilet

Eigentlich wollte ich schon heute morgen die letzten Einkäufe für 2011 erledigen, aber es kamen ein paar unwichtige Dinge dazwischen. Also raffte ich mich erst nach dem Mittagessen (siehe Beitragstitel) auf. Um diese Zeit war schon Leben auf der Straße. Will heißen, die ersten Freunde der Böllerei, die meisten schon jetzt alkoholisiert, waren unterwegs. Meine Gedanken schwirrten aber um einen für mich sehr wichtigen Menschen, meinen Kumpel Gerd. Er verkauft meist 2-3 mal die Woche in unserem Städtchen die Obdachlosenzeitung. Obdachlos ist er nicht, aber gehbehindert – für den Arbeitsmarkt nicht tauglich. Er war besonders in den Zeiten, wo es mir nicht so gut ging, ein treuer Freund, ist dies auch heute noch. Wir teilten uns die Gedanken des Alltags, Kaffee und jede Menge Zigaretten. Wie er wohl die Weihnachtszeit verbracht hat? Hoffentlich geht es ihn gut. Auch ihn hätte ich gerne, wie Euch Allen einen Guten Rutsch ins Jahr 2012 gewünscht!

Musikalische Gefühlsstürme und Gedankensprünge -Teil 1

Wer kennt das nicht? Man geht einer Tätigkeit nach, sei es das alltägliche Einkaufen, Hausarbeit, wie Treppe wischen, Wäsche waschen… All die Dinge, die mit mehr oder weniger Freude, Gründlichkeit, Zeit… erledigt werden müssen. Sei es für sich selber, die liebe Familie, je nach dem in welcher Lebensform man „verbandelt“ ist. Man erledigt sie halt wie immer, mancher sogar nach Zeitplan und plötzlich; ja urplötzlich ist Alles wie auf den Kopf gestellt. Im Kopf nistet sich eine bekannte Melodie ein, mit welcher man etwas ganz Persönliches, ja Individuelles verbindet. Belangloses, wie ein herbstlicher Tag, an welchem man am Horizont eine bestimmte; eigenartige Wolkenformation beobachte… Vielleicht etwas Einschneidendes, was das eigene Leben schlagartig veränderte. Positives, wie der erste Kuß in Kindertagen; das „erste Mal“ in frühen oder späteren Jugendtagen. Negatives, wie der Tod eines geliebten Menschens… Gerade hatte ich so einen Augenblick. Die Melodie… (Fortsetzung folgt)

Seid Ihr eine laute Klasse…

…hatte man uns damals gesagt. Damals, ich war gerade in der 5. Klasse… wann war das etwa? 1986. Man hatte uns aufgenommen, wie lautstark wir uns im Werkunterricht unterhalten haben und hatte uns dies als Klasse vorgespielt. Wir haben geschmunzelt. Ein bisschen Unterhaltung, ein paar kleine Flüche, so wie das halt so Kinder / Heranwachsende in diesem Alter tun.

Um ehrlich zu sein, ich war froh in einer Klasse zu sein, wo es nicht allzu viele Spießer gab, welche auf Appellen Loblieder über alles mögliche vortrugen. So wie es Viele taten. Appelle… Na ja. Gleich zum Schuljahresbeginn strammstehen in Pionierbluse und FDJ Hemd. Einige sind während des Appelles abgeklappt und wir durften weiter stramm stehen. Erinnerungen mit gemischten Gefühlen.

Jedoch. Wir haben gelernt:

  1.  Respekt vor dem Alter zu haben. In Bussen und Bahnen aufzustehen, wenn es Rentnerinnen und Rentnern oder älteren Werktätigen an Sitzgelegenheiten fehlte
  2. Im Straßenverkehr Fußwege nicht unnötig zu blockieren, hintereinander zu gehen, damit auch bei schmalsten Wegen ein Durchkommen ist.
  3. höflich zu grüßen uns allgemein freundlich zu verhalten.

Na klar, nicht jeder hat sich daran gerne und oft  daran gehalten. Es war jedoch eine Seltenheit, dass Jugendliche Plätze älteren Mitbürgern verweigerten. Heute ist das leider Standard. Sagt man etwas zu Jugendlichen, wird man bestenfalls doof angestarrt. Man beobachtet im Alltag einen allgemeinen Verfall der grundlegensten Sitten und Gebräuche eines respektvollen Umgangs miteinander. Man sieht Familien auf Fußwegen mit Fahrrädern nebeneinander fahren. Den Kleinsten wird schon vom Elternhause sehr wenig mitgegeben. Man trampelt in der Öffentlichkeit rum wie Schweinchen in der Suhle.

Um eines klarzustellen. Ich bin keinesfalles ein Verfechter von Sitte und Moral. Das war ich nie und möchte es auch nicht sein. Eine lustige Anektode vor einigen Tagen war das Gespräch einiger Jugendlicher zufällig auf offener Straße mitzubekommen.

Da standen drei, vielleicht 12 bis 14 jährige. Fragen beide den Einen. „Kommst Du heut abend mit zu XYZ…“ 

Meinte der Dritte: „Geht nicht, wir schreiben doch morgen ne Klassenarbeit, muss noch lernen.“

Einer von den beiden Anderen: „Wofür? Wir bekommen doch eh nur später Hartz IV.“

Ich finde es schade, dass mangelns Perspektivlosigkeit jungen Menschen jede Hoffnung auf eine Zukunft genommen wird. Ich erinnere mich wie ich als Jugendlicher stolz war bei Apfel- und Kirschernte im Sommer Geld dazuverdienen zu können. Mein eigenes Geld, von welchem man sich was kaufen konnte. Heute wird Vieles als Selbstverständlichkeit gesehen. Oma und Opa kaufen schon. Mama hast Du n paar Euro fürs neue Handy? Wer nichts hat ist nichts. Wer nicht die neueste Mode trägt, wird als asozial abgestempelt.

 

Zurück zu unserer lauten Klasse von damals

Um ehrlich zu sein bin ich froh ein paar Jahre älter zu sein um nicht in dieser Zeit in die Schule gehen zu müssen, wo eine „laute Klasse“ das kleinste aller Übel ist. Da wo man vielleicht organisiert Schutzgelder erpresst, die Gewaltschwelle niedrig ist.

Nicht alles ist eine Frage der Erziehung – Vieles eine Frage der Perspektive. Kann man etwas erreichen? War die Schule umsonst, weil man eh keine Arbeit, Ausbildung  bekommt? Ich hoffe, dass man irgendwann wieder mit guten Gewissen Kinder in diese Welt setzen kann, um zu sehen, dass sie würdevoll ihre Zukunft selber aufbauen können, durch Fleiß ihrer Hände, ohne entwürdigendes Hartz IV. Vielleicht wird dann auch ein menschliches Miteinander möglich sein.

Wollen wir mal darüber reden? Ich wäre über Eure Kommentare und Vorschläge wirlich gespannt. Ich hoffe auf eine angeregte Diskussion.