Feierabend, das Tag-, äh Nachtwerk ist vollbracht. Beim Einstieg in den Zug liegt die Umgebung noch in Finsternis. Kalt ist es und sehr frisch. Steige ich in den Anschlusszug ist schon die Dämmerung erkennbar, der Tag erwacht. Auf den Straßen geschäftiges Treiben. Im Bahnhof steigen Menschenmassen aus und in die Züge. Noch vor einer Stunde, würde ich um diese Zeit unterwegs sein, laufen nicht einmal ein Duzend Menschen durch die Bahnhofshalle. Die nette Reinigungskraft ist noch am Werke, beseitigt den Unrat vom Abend zuvor. Das Schwingen der Klatsche hallt durch die Umgebung. Es riecht frisch. Sie ist fleißig bei ihrer Arbeit, eine undankbare Tätigkeit für viele Menschen. Doch wie sähe es aus, wenn Niemand dieses Tagwerk verrichtet? Manchmal lobe ich sie, wie sauber es wieder aussieht und habe noch den Vermüllungsgrad des Vortages vor dem geistigen Auge. Sie lächelt ab und zu mit einen warmen Blick, ehe ich meist noch die morgendliche Lektüre kaufe.
Ich kann mich erinnern an frühere Zeiten, wo ich unter Anderen als Hausmeisterhelfer an Schulen jobbte. Noch während ich den Schulhof säuberte, warfen die Dreckswänster am Pausenende Taschentücher und Bonbons aus den Fenstern der Klassenzimmer. Wir leben in einer Zeit, in welcher scheinbar nur von einer verschwindend kleinen Minderheit Arbeit eine Wertschätzung erfährt.
Doch reisen wir in die Zukunft, nur die besagte Stunde später. Man sieht die ersten heruntergefallen bw weggeworfenen Müllreste und man könnte schlichtweg kotzen! Wie wäre es, wenn ein fertig gebautes Haus gleich wieder gesprengt würde? Frisch gepflanzte Beete niedergetrampelt werden? Dingfest gemachte Straftäter gleich wieder auf freien Fuß gesetzt….
Es sollte jeder schaffenden Tätigkeit Respekt entgegen gebracht werden! Einen schönen Dienstag wünsche ich!