Als ich meinen letzten Blogeintrag schrieb, hatte ich an einen Schreiben zu tun, dass zur Verbesserung meiner beruflichen Situation beitragen sollte. Knapp zwei Wochen später war dies dann erreicht – eine Erhöhung meiner Wochenarbeitszeit um einige Stunden. Aber kaum, als man Pläne über Sparruecklagen schmiedete, durchkreuzten Pleiten, Pech und Pannen meine Absichten. Die Waschmaschine ging kaputt, gefolgt von Handy und Kaffeemaschine. Der PC, welchen ich ansparen wollte, ist erst mal in weitere Ferne gerückt.
Nun, das liebe Geld… Wenn ich das schreibe, so ist das wohl ein Ärgernis auf recht hohen Niveau. Wenn ich meine Situation mit der von vor nicht einmal 4 Jahren vergleiche, so geht es mir heute gerade zu gut. Ich habe Arbeit, einen Sinn im Leben, vegetieren nicht mehr von Tütensuppe und Billigkonserven, kann mir heute sogar gesunde Lebensmittel leisten, solide Klamotten kaufen… Wenn ich das hier lese, wird mir ganz anders. Vor einen viertel Jahrhundert dachte man, dass Arbeitslosigkeit, leben ohne Obdach Relikte einer vergangenen Zeit sind. Auch wenn’s an Vielen mangelte, so konnten sich auch kinderreiche Familien bis zu zwei mal im Jahr bezahlbaren Urlaub leisten, für die Heranwachsenden gab es preiswerte Kinder- und Jugendferienlager. Man konnte ohne Probleme Kinder in die Welt setzen ohne Angst um ihre Zukunft zu haben….
Am Sonntag sind Wahlen… Ich werde wohl etwas früher aufstehen müssen, um vor der Schicht wählen zu gehen. Wie heißt es schön? „Würden Wahlen etwas ändern, wären sie verboten.“ Ich gehe jedenfalls dort hin. Vor 8 Jahren setzte ich mein Kreuz noch voller Überzeugung, heute nur noch, um das kleinere Übel zu wählen.